Rechtzeitig selbstbestimmt vorsorgen
Es ist ein schleichender Vorgang, der sich erst bemerkbar macht, wenn plötzlich Termine nicht mehr wahrgenommen werden und Briefe ungeöffnet auf dem Küchentisch liegen bleiben. Nach und nach wird es schwieriger, finanzielle Dinge zu regeln und das eigene Leben unter Kontrolle zu halten. Wenn der Alltag unverständlich wird, setzt eine große Unsicherheit ein. Auslöser hierfür können altersbedingte Erkrankungen, etwa in Form einer Demenz sein. Das Bundesfamilienministerium geht davon aus, dass rund 10 % der 65-Jährigen, 20 % der 80-Jährigen und ein Drittel der über 90-jährigen an einem nachlassenden Gedächtnis leiden. Aber auch in jungen Jahren kann, beispielsweise nach einem Unfall, ein Zustand der Geschäftsunfähigkeit eintreten.
Entscheidungen können unter diesem Umstand nicht mehr selbst getroffen werden. Dann ist es wichtig, einer absoluten Vertrauensperson eine wirksame Vorsorgevollmacht erteilt zu haben. Denn es ist ein weitverbreiteter Irrtum, dass in solchen Fällen der Ehepartner oder die eigenen Kinder rechtlich erforderliche Entscheidungen treffen dürfen. Ohne eine Vorsorgevollmacht dürfen Ärzte die Angehörigen im Grunde nicht einmal über den Zustand ihres Patienten informieren. Neben Gesundheitsfragen geht es auch um finanzielle Angelegenheiten wie Verträge und Bankgeschäfte. Ohne eine gegenseitige Vollmacht kann der andere Ehepartner nicht einmal mehr auf das Einzelkonto des Betroffenen zugreifen.